Text von Laurenz Drescher
Der gemeine Student bekommt zwischen Tiefkühlpizza und Fertigsoße mal wieder einen Anflug seine Ernährung auf den Prüfstand zu stellen.
Mit dem Fachwissen, was sich darauf beschränkt, Fleisch mit Nudeln gleich Dickmacher – Gemüse und Reis ist unfassbar gesund, ging es ab in den Supermarkt. Zuvor hatte ich im Internet recherchiert. Das erste Gericht das mir Google vorschlug – und mit dem ich leben konnte – war ein Karottengemüse. Eigentlich gefiel mir das Gericht nur, da man zu dem Gemüse ein Putensteak serviert und auf dem Button neben dem Gericht „einfach“ stand. Was ich seit diesem Experiment sicher weiß ist, dass „einfach“ nicht immer „lecker“ bedeutet. Nun gut, ich habe daraus zumindest gelernt.
Das Karottengemüse lies sich recht einfach zubereiten. Karotten klein schneiden und zusammen mit Karottensaft einkochen. Mir erschien das ziemlich logisch, Karottensaft mit Karotten zu kombinieren. Ihr erkennt den Zusammenhang?
Meine frühkindliche Aversion gegen Karottensaft hatte ich in diesem Moment allerdings verdrängt, was ich später bereuen sollte.
Als ich die Karottenkombination so vor mir herrührte, dachte ich mir, dass es doch recht einfach ist, kalorienarm und günstig zu kochen. Das Putensteak schmiss ich routinemäßig in die Pfanne, der Reis kochte mit der doppelten Menge an Wasser vor sich hin. Nach einer viertel Stunde fischte ich die inzwischen weichen Karotten aus dem Saft und freute mich, endlich meinen riesen Hunger stillen zu können. Als ich die erste Gabel Gemüse zufrieden und genüsslich zerbiss, kamen aber all die schrecklichen Erlebnisse wieder hoch: Ich, als kleiner Junge schreiend auf der Eckbank in der Küche meiner Eltern. Wie ich vergeblich versuche, auf dem Klo irgendetwas aus mir herauszuwürgen. Wie ich mich unter dem Tisch verstecke, in der Hoffnung niemand findet mich. Und immer wieder war der Auslöser meine Mutter mit einem Glas Karottensaft in der Hand.
Ich hasse Karottensaft. Das ist mir nun wieder unliebsam ins Gedächtnis gerufen worden. Als ich über das Gericht nachdachte, erschien es mir auch ziemlich logisch, dass sich die Karotten mit dem Saft vollsaugen, wenn man sie zuammen kocht. Sie schmeckten deshalb nach dem Saft, weshalb mir nichts anderes übrig blieb, als das Gemüse in Ablage M zu verfrachten – Mülleimer.
Also hatte ich noch immer riesen Hunger, da man von einem Putensteak und Reis definitiv nicht satt wird. Die Stimmung war im Keller. Aus diesem tief sitzenden Frust heraus, schob ich doch eine Pizza in den Ofen, die mich aber nicht aufmuntern konnte, weil ich mich ja gesünder ernähren wollte.
Am nächsten Tag war allerdings all der Frust auf Gemüse und Co. vergessen. Der Tag der Karotte hat mir gezeigt: Tiefkühlpizza schmeckt immerhin – und mit ein bisschen Sport ist die ungesunde Ernährung halb so tragisch.
Der gemeine Student bekommt zwischen Tiefkühlpizza und Fertigsoße mal wieder einen Anflug seine Ernährung auf den Prüfstand zu stellen.
Mit dem Fachwissen, was sich darauf beschränkt, Fleisch mit Nudeln gleich Dickmacher – Gemüse und Reis ist unfassbar gesund, ging es ab in den Supermarkt. Zuvor hatte ich im Internet recherchiert. Das erste Gericht das mir Google vorschlug – und mit dem ich leben konnte – war ein Karottengemüse. Eigentlich gefiel mir das Gericht nur, da man zu dem Gemüse ein Putensteak serviert und auf dem Button neben dem Gericht „einfach“ stand. Was ich seit diesem Experiment sicher weiß ist, dass „einfach“ nicht immer „lecker“ bedeutet. Nun gut, ich habe daraus zumindest gelernt.
Das Karottengemüse lies sich recht einfach zubereiten. Karotten klein schneiden und zusammen mit Karottensaft einkochen. Mir erschien das ziemlich logisch, Karottensaft mit Karotten zu kombinieren. Ihr erkennt den Zusammenhang?
Meine frühkindliche Aversion gegen Karottensaft hatte ich in diesem Moment allerdings verdrängt, was ich später bereuen sollte.
Als ich die Karottenkombination so vor mir herrührte, dachte ich mir, dass es doch recht einfach ist, kalorienarm und günstig zu kochen. Das Putensteak schmiss ich routinemäßig in die Pfanne, der Reis kochte mit der doppelten Menge an Wasser vor sich hin. Nach einer viertel Stunde fischte ich die inzwischen weichen Karotten aus dem Saft und freute mich, endlich meinen riesen Hunger stillen zu können. Als ich die erste Gabel Gemüse zufrieden und genüsslich zerbiss, kamen aber all die schrecklichen Erlebnisse wieder hoch: Ich, als kleiner Junge schreiend auf der Eckbank in der Küche meiner Eltern. Wie ich vergeblich versuche, auf dem Klo irgendetwas aus mir herauszuwürgen. Wie ich mich unter dem Tisch verstecke, in der Hoffnung niemand findet mich. Und immer wieder war der Auslöser meine Mutter mit einem Glas Karottensaft in der Hand.
Ich hasse Karottensaft. Das ist mir nun wieder unliebsam ins Gedächtnis gerufen worden. Als ich über das Gericht nachdachte, erschien es mir auch ziemlich logisch, dass sich die Karotten mit dem Saft vollsaugen, wenn man sie zuammen kocht. Sie schmeckten deshalb nach dem Saft, weshalb mir nichts anderes übrig blieb, als das Gemüse in Ablage M zu verfrachten – Mülleimer.
Also hatte ich noch immer riesen Hunger, da man von einem Putensteak und Reis definitiv nicht satt wird. Die Stimmung war im Keller. Aus diesem tief sitzenden Frust heraus, schob ich doch eine Pizza in den Ofen, die mich aber nicht aufmuntern konnte, weil ich mich ja gesünder ernähren wollte.
Am nächsten Tag war allerdings all der Frust auf Gemüse und Co. vergessen. Der Tag der Karotte hat mir gezeigt: Tiefkühlpizza schmeckt immerhin – und mit ein bisschen Sport ist die ungesunde Ernährung halb so tragisch.